„Wir wollen nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die Meinungen im Internet suggerieren.“
Das ist immer noch eine der häufigsten Antworten von Arbeitgebern auf diese Frage – was andere über sie schreiben und wie sich das auf den Einstellungsprozess auswirkt.
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Ist dieser Ansatz eine Erfolgsgarantie für die Auswahl der richtigen Mitarbeiter?
Eine von GoWork.pl durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass 85 % der Bewerber zugeben, dass sie die Bewertungen eines potenziellen Arbeitgebers prüfen, bevor sie sich bewerben. Auf dem Arbeitnehmermarkt wird die Entscheidung, den Arbeitsplatz zu wechseln, häufig von Faktoren wie beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten oder flexiblen Arbeitszeiten bestimmt, aber auch das Betriebsklima spielt eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass viele Unternehmen versuchen, die Einstellung von Mitarbeitern zu fördern, indem sie in der Stellenanzeige „Arbeit in einem jungen, dynamischen Team“ oder „freundliche Arbeitsatmosphäre“ anbieten. Auffallend ist auch, dass die Arbeitgeber immer häufiger die Gehaltsspanne angeben und auch auf die verfügbaren Lohnnebenleistungen hinweisen. Es scheint also, dass alle wichtigen Aspekte aus der Sicht eines Arbeitsuchenden auf einen Blick ersichtlich sind. Es genügt, das Angebot aufmerksam zu lesen.
Warum also in Internetforen nach Informationen suchen? Und von Menschen, die wir nicht kennen?
Wir leben in einer Zeit, in der das Internet unangefochten die Informationsquelle ist, die wir am häufigsten und am liebsten nutzen. Menschen, die auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind, müssen die Risiken eines Umgebungswechsels berücksichtigen. Bevor sie eine so wichtige Entscheidung treffen, versuchen sie herauszufinden, ob sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz wohl fühlen werden und ob der Arbeitgeber in der Lage ist, ihnen optimale Entwicklungsbedingungen zu bieten. Das Vorstellungsgespräch bietet die Gelegenheit, die gegenseitigen Erwartungen zu ermitteln, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Meinung des Arbeitnehmers in den Augen des Bewerbers manchmal die beste ist.
Aus diesem Grund erfreuen sich Diskussionen in Arbeitgeberforen zunehmender Beliebtheit. Dies kann auch damit zusammenhängen, dass sich einige Unternehmen nach einer Phase des Pandämonismus für die Telearbeit entschieden haben und diese Dialoge häufig die so genannten Korridorgespräche widerspiegeln. Online-Foren bieten somit Raum für den Austausch von Wissen und beruflichen Erfahrungen zwischen ehemaligen, derzeitigen und potenziellen Mitarbeitern eines Unternehmens.
Bei der Nutzung des Internets zur Informationsbeschaffung ist jedoch zu beachten, dass man sich dem Thema mit einer angemessenen Distanz nähern sollte. Denn manche Meinungen können emotional aufgeladen sein. Dies wirkt sich häufig auf die Qualität und den Inhalt der Informationen aus.
Was kann ein Arbeitgeber in einer solchen Situation tun?
Im Internet hat jeder das Recht, seine Meinung zu äußern, aber es ist wichtig zu betonen, dass jeder auch die Verantwortung für die Inhalte trägt, die er veröffentlicht. Letzteres ist jedoch nicht allen bewusst, und so kommt es vor, dass Arbeitgeber mit Anfeindungen und unfreundlichen Kommentaren konfrontiert werden. In dieser Situation ist es wichtig, sich zu überlegen, welche Kommunikationsstrategie man verfolgt und welches Ziel man erreichen möchte.
Ein vernünftiger Ansatz kann sich auch in der größten Krise als Schlüssel zum Erfolg erweisen. Gleichzeitig ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es nicht immer die richtige Entscheidung ist, sich zu äußern.
Die beste Lösung scheint darin zu bestehen, auf alle Arten von (mehr oder weniger zutreffenden) Aussagen entschlossen, aber vor allem sachlich zu reagieren, die Bereitschaft zum Informationsaustausch zu signalisieren, aber auch die Grundsätze konstruktiver Kritik zu betonen.
Nichts sagt mehr über die Kultur einer Organisation, ihre Einstellung und ihren Respekt gegenüber ihren Mitarbeitern und/oder potenziellen Bewerbern aus als die Art und Weise, wie sie mit ihnen kommuniziert, unabhängig vom Kontext. Man sagt, dass „das Vorbild von oben kommt“, und so liefern Form und Inhalt der Kommunikation des Arbeitgebers sicherlich die wichtigsten Informationen über das Arbeitsklima, nach denen potenzielle Arbeitnehmer so oft suchen.