Notar werden: Wie wird man Notar?

Aktualisiert 6 Juli 2023
4 minuten
Notar werden: ein Notar, der Dokumente unterzeichnet

In Deutschland spielt der Notar eine wichtige Rolle im Rechts- und Wirtschaftssystem. Notare sind unabhängige Träger eines öffentlichen Amtes, die bei zahlreichen rechtsgeschäftlichen Angelegenheiten beratend und beurkundend tätig sind. In diesem Artikel werden wir uns genauer anschauen, wer ein Notar ist, welche Aufgaben er hat, wie man Notar werden können, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Berufsaussichten dieser anspruchsvolle Beruf bietet.

Was ist ein Notar und welche Aufhabe hat er?

Ein Notar ist ein juristischer Experte, der von der Justizverwaltung des jeweiligen Bundeslandes ernannt wird. Er übt eine hoheitliche Tätigkeit aus und ist unparteiisch, unabhängig und neutral. Notare sind dazu befugt, öffentliche Urkunden zu erstellen und deren Echtheit zu bescheinigen. Zu den wichtigsten Aufgaben eines Notars gehören die Beurkundung von Verträgen, Testamente und Erbverträge, die Beglaubigung von Unterschriften, die Abwicklung von Grundstücks- und Immobilientransaktionen sowie die Errichtung von Gesellschaftsverträgen.

Darüber hinaus können Notare auch als Schlichter und Mediatoren in Streitfällen fungieren und so zur außergerichtlichen Lösung von Konflikten beitragen. Ihre Neutralität und Unparteilichkeit machen sie zu vertrauenswürdigen Vermittlern, die zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten beitragen können.

Wie kann man ein Notar werden?

Der Weg zum Notar ist anspruchsvoll und erfordert eine solide juristische Ausbildung sowie mehrere Jahre praktische Erfahrung. Um Notar zu werden, muss man zunächst ein erfolgreiches Studium der Rechtswissenschaften absolvieren und das erste und zweite juristische Staatsexamen erfolgreich ablegen. Nach dem zweiten Staatsexamen kann man sich für den juristischen Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat, bewerben. Während des Referendariats werden angehende Notare in verschiedenen Rechtsgebieten wie Zivilrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht und Arbeitsrecht ausgebildet.

Nach dem Abschluss des Referendariats müssen Notaranwärter eine Notarassessorprüfung ablegen. Diese Prüfung umfasst sowohl mündliche als auch schriftliche Teile und bewertet das Fachwissen und die Fähigkeiten des Kandidaten in den verschiedenen Bereichen des Notaramts. Nach erfolgreichem Abschluss der Notarassessorprüfung können sie sich um eine Notarstelle bewerben oder eine eigene Notarkanzlei eröffnen.

Notar werden: Voraussetzungen

Die Zulassung zum Notar ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Neben einem abgeschlossenen Jurastudium und dem erfolgreichen Abschluss des Referendariats müssen angehende Notare einwandfreie charakterliche Eignung und persönliche Integrität nachweisen. Darüber hinaus sollten sie über gute kommunikative Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick verfügen, da sie täglich mit verschiedenen Parteien wie Klienten, Behörden und Gerichten interagieren.

Berufsaussichten eines Notars

Die Berufsaussichten für Notare in Deutschland sind in der Regel vielversprechend. Notare werden aufgrund ihrer unabhängigen und neutralen Rolle als vertrauenswürdige Experten in rechtlichen Angelegenheiten angesehen. Ihre Dienste werden in vielen Bereichen benötigt, sei es bei Immobilientransaktionen, Unternehmensgründungen oder Erbschaftsangelegenheiten. Eine Notarstelle bietet eine langfristige berufliche Perspektive mit guten Verdienstmöglichkeiten.

Notare haben in Deutschland ein Monopolrecht, das bedeutet, dass bestimmte Rechtsgeschäfte nur in notarieller Form gültig sind. Dies gibt Notaren eine besondere Stellung und eine hohe Nachfrage nach ihren Dienstleistungen. Insbesondere im Bereich des Immobilienrechts sind Notare unverzichtbar, da sie die Rechtmäßigkeit von Grundstücksverkäufen und -übertragungen sicherstellen.

Notar werden: ein Notar, der Dokumente unterzeichnet

Arbeitsbedingungen von Notaren

Die Arbeitsbedingungen eines Notars sind in der Regel gut. Notare haben die Möglichkeit, ihre eigene Kanzlei zu eröffnen und als selbstständige Unternehmer tätig zu sein. Dies bietet ihnen Flexibilität und die Möglichkeit, ihren Arbeitsalltag selbst zu gestalten. Gleichzeitig sind Notare an die Öffnungszeiten des Amtsgerichts gebunden, da sie ihre Tätigkeit als unabhängige Träger eines öffentlichen Amtes ausüben.

Es ist jedoch zu beachten, dass der Weg zur Notarzulassung zeitaufwändig und anspruchsvoll ist. Das Studium der Rechtswissenschaften erfordert viel Einsatz und die Vorbereitung auf die Staatsexamen und die Notarassessorprüfung erfordert intensive juristische Fachkenntnisse. Darüber hinaus kann der Wettbewerb um Notarstellen in manchen Regionen Deutschlands hoch sein, was die Etablierung als Notar herausfordernd machen kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beruf des Notars in Deutschland eine attraktive berufliche Perspektive bietet. Notare sind hochqualifizierte Juristen, die eine verantwortungsvolle und unabhängige Rolle im Rechtssystem einnehmen. Ihre Dienstleistungen werden in vielen Rechtsbereichen benötigt und ihre Neutralität und Unparteilichkeit machen sie zu vertrauenswürdigen Experten in rechtlichen Angelegenheiten. Obwohl der Weg zur Notarzulassung anspruchsvoll ist, bieten die Berufsaussichten gute Verdienstmöglichkeiten und die Möglichkeit, eine eigene Kanzlei zu eröffnen.

Der Beruf des Notars ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die eine hohe fachliche Kompetenz und ethische Integrität erfordert. Wenn Sie daran interessiert sind, Notar zu werden, sollten Sie sich über die genauen Voraussetzungen und den Ablauf des Zulassungsverfahrens in Ihrem Bundesland informieren. Eine Karriere als Notar kann Ihnen die Möglichkeit bieten, einen wichtigen Beitrag zur Rechtsordnung und zur rechtlichen Sicherheit in Deutschland zu leisten.