Erfahrungsmanagement in Krisenzeiten – Teil 2.
In dieser Artikelserie erfahren Sie:
- was die wichtigsten Bedürfnisse der Arbeitnehmer in einer Krise sind (Teil 1.)
- welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um diesen Bedürfnissen zu entsprechen (Teil 2.)
Zuvor haben wir die wichtigsten Grundprinzipien für die Bedürfnisse der Mitarbeiter in einer Krisensituation aufgeführt. Diesmal werden wir uns mit Beispielen für Maßnahmen befassen, die Sie ergreifen können, um das Wohlbefinden und das Engagement Ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Achten Sie bei der Auswahl der richtigen Methoden darauf, dass diese mit der Employer Branding Strategie Ihres Unternehmens übereinstimmen.
Inhaltsverzeichnis
Stabilität und Sicherheit
Erinnern Sie Ihre Mitarbeiter daran, dass sie, auch wenn sie aus der Ferne arbeiten, immer noch bei der Arbeit sind. Am Anfang können Sie dies direkt kommunizieren. Später ist es besser, subtiler vorzugehen. Vor allem aber sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Sie sich früher jeden Morgen zu einer Besprechung getroffen haben, sollten Sie dies auch weiterhin tun. Seien Sie pünktlich und professionell.
Neben der Ordnung hat die Regelung von oben nach unten einen weiteren Wert. Ein vertrautes, vorhersehbares Umfeld, in dem jeder weiß, wie er sich zu verhalten hat, vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Wenn die Weltlage unsicher ist, suchen die Menschen natürlich nach stabilen Bereichen. Einer dieser Bereiche ist die Arbeit.
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen Führung. Versuchen Sie, ruhig und gelassen zu bleiben und aktiv mit Emotionen umzugehen.
Offene Kommunikation
Offene Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist ganz natürlich, dass die Menschen über Themen, die sie direkt betreffen, informiert werden wollen.
Eine Krise wirft viele Fragen auf.
- Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus?
- Werde ich meinen Arbeitsplatz behalten?
- Wie steht es mit der Bezahlung?
Beantworten Sie diese Fragen geduldig. Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, woran sie sind, werden sie ruhiger.
Sie können auch sicherstellen, dass Sie fundiertes Wissen über die Gesamtsituation verbreiten. Geben Sie auch Ratschläge für das weitere Vorgehen. Im Krisenfall können Sie beispielsweise Informationsmaterial zur Verfügung stellen, z. B. über Methoden zum Stressabbau.
Verweisen Sie auf wissenschaftliche Daten, die über offizielle Kanäle zur Verfügung gestellt werden. Zeigen Sie auf, aus welchen Quellen Informationen stammen können. Reagieren Sie auf Fake News, Gerüchte und Fehlinformationen unter den Mitarbeitern.
Akzeptanz und Vertrauen
Manche Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus und kümmern sich gleichzeitig um ihre Kinder. Das bringt einige Schwierigkeiten mit sich. Dies ist eine schwierige Situation für sie – zeigen Sie ihnen daher ein gewisses Maß an Verständnis.
Wenn die Art der Krise eine Gefahr für Leben oder Gesundheit darstellt, sollten Sie Telearbeit so weit wie möglich zulassen. Damit zeigen Sie, dass Ihnen die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen liegt.
Eine Krisensituation bringt negative Emotionen mit sich. Das ist ganz natürlich. Reden Sie, erklären Sie, unterstützen Sie die Problemlösung auf einer kontinuierlichen Basis. Das gemeinsame Durchstehen schwieriger Situationen ist eine Chance, die Beziehung zu stärken.
Vermeiden Sie übermäßige Kontrolle. Wenn Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen, werden sie sich vielleicht mit mehr Engagement bedanken.
Nähe und Zusammenarbeit
Fernarbeit birgt die Gefahr, das Gefühl der Isolation und Einsamkeit zu verstärken. Daher ist es besonders wichtig, die Gemeinschaft zu fördern.
Fördern Sie den Kontakt zwischen den Mitarbeitern. Zu diesem Zweck könnten Sie jeden Morgen eine Begrüßungsnachricht an alle Mitarbeiter senden. Fügen Sie ein paar freundliche Sätze hinzu. Sie können auch fragen, wie es ihnen geht. Die Idee ist, einen kurzen E-Mail-Austausch zu initiieren. Auf diese Weise werden die Mitarbeiter daran erinnert, dass ihre Kollegen noch auf der anderen Seite sitzen und vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Es ist auch eine gute Idee, Erfolge und weitere Vorsätze zu teilen. Eine kurze E-Mail mit einer telegrammartigen Zusammenfassung der jüngsten Aktivitäten, Pläne und Erfolge ist dafür geeignet.
Was ist, wenn die Arbeit der einzelnen Teams bisher auf der gemeinsamen Durchführung von Projekten beruhte? In vielen Fällen spricht nichts dagegen, dies auch weiterhin zu tun. Auf dem Markt gibt es heute viele Lösungen für die reine Online-Zusammenarbeit.
Eine andere Idee ist, eine Pause zu simulieren. Es ist ganz normal, dass sich Menschen während der Arbeit treffen, um gemeinsam zu Mittag zu essen oder einen Kaffee zu trinken. Mit Hilfe von Chat und Webcams kann man das auch aus der Ferne tun.
Positive Gefühle und Motivation
Wir werden nicht alle negativen Emotionen eliminieren. Es ist bekannt, dass sich positive Emotionen qualitativ von negativen Emotionen unterscheiden. Das bedeutet, dass sie nebeneinander bestehen können (und sogar sollen!). Das heißt natürlich nicht, dass wir den Ernst der Lage unterschätzen. Mit einem kleinen Lächeln lassen sich schwierige Momente leichter überstehen.
Eine positive Stimmung wird u.a. mit einer Stärkung der Immunität, größerer Kreativität, einer kooperativen Haltung und Offenheit gegenüber Menschen und der Welt in Verbindung gebracht.
Wie machen Sie das? Ihre Aufgabe ist es, die positive Einstellung und das Engagement zu fördern, die durch soziales Lernen entstehen können. Dies beruht auf der Tatsache, dass wir, wenn wir das Verhalten einer Autoritätsperson oder einer Person, die uns ähnlich ist, beobachten, selbst anfangen, uns ähnlich zu verhalten. Sie können Geschichten von Mitarbeitern verwenden, die für ein Ziel gekämpft haben. Geschichten sprechen Menschen auf einer tiefen Ebene an.
Sie können auch Ihre Personalabteilung bitten, Schulungsmaterial zu erstellen, das den Mitarbeitern hilft, ihre psychische Belastbarkeit zu verbessern. Versenden Sie morgens E-Mails mit Links zu solchen Inhalten und fügen Sie ein paar freundliche Worte hinzu, um den Tag zu beginnen. Sie können auch ein Zitat einfügen, um andere zum Handeln zu inspirieren.
Gibt es in Ihrem Unternehmen eine Abteilung, die für die Pflege eines offiziellen Blogs oder die Erstellung von Inhalten für einen Newsletter zuständig ist? Sammeln Sie die interessantesten Informationen und versenden Sie eine tägliche Pressemitteilung an alle. Sie werden sehen, das Leben in Ihrem Unternehmen geht weiter.
Fazit
Versuchen Sie weiterhin, Ihre Mitarbeiter zu motivieren und wertzuschätzen. Viele dieser Aktivitäten lassen sich gut an elektronische Standards anpassen. Ein gutes Beispiel sind die Kudos. Sie können es als bearbeitbares elektronisches Dokument erstellen, z. B. in Canva oder Google Presentations.
Wir wünschen Ihrer gesamten Organisation, dass sie die Krise nicht nur übersteht, sondern sich gut entwickelt – vor allem im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen. Wir drücken Ihnen die Daumen!