Hotelfachfrau Gehalt: wie viel verdient man als Hotelfachfrau?

Hotelfachfrauen bzw. Hotelfachmänner übernehmen eine zentrale Rolle im operativen Hotelmanagement. Sie sind für das Wohlbefinden der Gäste ebenso verantwortlich wie für die Organisation der Abläufe im Hintergrund. Ob an der Rezeption, in der Verwaltung oder in der Koordination verschiedener Abteilungen – die Aufgabenbereiche sind breit gefächert und verlangen sowohl organisatorisches Geschick als auch soziale Kompetenz. Hotelfachfrau Gehalt: Was verdient man in diesem Beruf tatsächlich? Wie unterscheiden sich Gehälter je nach Erfahrung, Bundesland oder Betriebsgröße? Und wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Inhaltsverzeichnis
Der Arbeitsalltag im Hotel: Vielseitig und fordernd
Die Tätigkeit in der Hotellerie ist weit mehr als das freundliche Begrüßen von Gästen. Hotelfachkräfte kümmern sich um Check-in und Check-out, beantworten Anfragen, lösen Konflikte, koordinieren Reinigung und Technik, erstellen Abrechnungen und unterstützen bei Marketingmaßnahmen.
Gleichzeitig stehen sie oft unter Zeitdruck: Viele Hotels arbeiten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dies bedeutet für das Personal wechselnde Arbeitszeiten, Wochenenddienste und häufig auch Feiertagsarbeit.
Wochenarbeitszeit in der Praxis
Obwohl die tariflich vereinbarte Wochenarbeitszeit bei rund 38,8 Stunden liegt, zeigen Erhebungen von Lohnspiegel.de, dass die tatsächliche Arbeitszeit bei etwa 44,9 Stunden pro Woche liegt. Besonders in der Hochsaison oder bei Großveranstaltungen kann die Belastung deutlich höher sein.

Hotelfachfrau Gehalt: Gehalt in der Ausbildung
Bereits während der dualen Ausbildung erhalten Hotelfachleute eine monatliche Vergütung, die sich je nach Bundesland und Arbeitgeber unterscheidet, aber im Schnitt wie folgt ausfällt:
- 1. Ausbildungsjahr: ca. 767 € brutto
- 2. Ausbildungsjahr: ca. 878 € brutto
- 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.018 € brutto
Diese Ausbildungsvergütungen steigen regelmäßig, insbesondere bei tarifgebundenen Betrieben.
Hotelfachfrau Gehalt: Einstiegsgehalt und Durchschnittsverdienst
Nach der Ausbildung liegt das monatliche Einstiegsgehalt für Hotelfachkräfte meist zwischen 1.960 € und 2.550 € brutto. Der deutschlandweite Durchschnitt liegt bei etwa 2.195 € brutto monatlich.
Doch dieser Betrag kann – abhängig von Standort, Arbeitgeber und Berufserfahrung – stark variieren. In Großstädten wie München oder Frankfurt sind höhere Einstiegsgehälter eher möglich als in ländlichen Regionen.
Berufserfahrung macht sich bezahlt
Ein klarer Zusammenhang besteht zwischen der Dauer der Berufserfahrung und der Gehaltsentwicklung:
- Bis 1 Jahr Erfahrung: 2.260 €
- 6–10 Jahre: 2.460 €
- 11–15 Jahre: 2.570 €
- Mehr als 20 Jahre: 2.680 €
Bemerkenswert: Die höchste durchschnittliche Vergütung liegt nicht etwa bei den erfahrensten Kräften, sondern bei Hotelfachkräften mit 11 bis 15 Jahren Berufserfahrung – was mit Leitungspositionen zusammenhängen könnte.
Gehaltsunterschiede nach Unternehmensgröße
Nicht nur die Erfahrung, auch die Größe des Arbeitgebers spielt eine wichtige Rolle:
- Kleine Unternehmen (bis 10 Mitarbeitende): 1.637 €
- Mittelgroße Betriebe (20–50 Mitarbeitende): 1.914 €
- Große Unternehmen (über 50 Mitarbeitende): 1.937 €
Hotels, die Teil großer Ketten oder internationaler Gruppen sind, bieten in der Regel bessere Löhne, Karrierechancen und Weiterbildungsangebote.
Hotels, die Teil großer Ketten oder internationaler Gruppen sind, bieten in der Regel bessere Löhne, Karrierechancen und Weiterbildungsangebote.
Bundeslandspezifische Unterschiede beim Hotelfachfrau Gehalt
Wie in vielen anderen Berufen in Deutschland gibt es auch hier teils deutliche Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West bzw. Nord und Süd. Die höchsten Durchschnittsgehälter werden in Süddeutschland gezahlt:
Bundesland | Durchschnittsgehalt |
---|---|
Baden-Württemberg | 2.640 € |
Hessen | 2.660 € |
Bayern | 2.660 € |
Berlin | 2.560 € |
Nordrhein-Westfalen | 2.560 € |
Hamburg | 2.620 € |
Schleswig-Holstein | 2.560 € |
Rheinland-Pfalz | 2.550 € |
Niedersachsen | 2.560 € |
Brandenburg | 2.430 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.320 € |
Sachsen | 2.400 € |
Thüringen | 2.310 € |
Sachsen-Anhalt | 2.300 € |
Bremen | 2.550 € |
In Ostdeutschland sind die Löhne zwar geringer, jedoch ist auch der Lebensstandard teils günstiger, was die Kaufkraft relativiert.

Hotelfachfrau Gehalt: Gehaltsvergleich nach Geschlecht und Alter
Die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern sind in der Hotellerie überraschend gering:
- Unter 25 Jahren: Frauen: 2.197 €, Männer: 2.192 €
- 25–54 Jahre: Frauen: 2.234 €, Männer: 2.233 €
- Über 55 Jahre: Frauen: 2.223 €, Männer: 2.158 €
Diese minimalen Differenzen zeigen, dass die Branche verhältnismäßig geschlechtergerecht vergütet.
Zusatzqualifikationen und Weiterbildung als Gehaltsbooster
Wer langfristig mehr verdienen möchte, sollte in Weiterbildung investieren. Folgende Zusatzqualifikationen sind besonders gefragt:
- Hotelfachschule / Hotelbetriebswirt (z. B. DEHOGA-Akademie)
- Tourismusmanagement-Studium
- Fremdsprachen (v. a. Englisch, Französisch, Spanisch)
- Revenue-Management und Buchungssysteme
- Spezialisierungen in Events, Gastronomie oder Housekeeping
Mit diesen Qualifikationen lassen sich höhere Positionen anstreben, z. B. als Schichtleiter/in, Front-Office-Manager/in, F&B-Manager/in oder Hotelmanager/in mit Gehältern ab 3.000 € aufwärts.
Weitere Positionen im Hotelsektor mit ähnlichem Profil
Viele Hotelfachkräfte entwickeln sich auch in verwandte Berufsfelder weiter, darunter:
- Reservierungsmitarbeiter/in
- Night Auditor
- Front Desk Supervisor
- Hausdamenassistent/in
- Veranstaltungskoordinator/in
Je nach Verantwortungsbereich und Hoteltyp können hier ähnliche oder sogar höhere Gehälter erzielt werden.
Vorteile und Nachteile des Berufs
Vorteile:
- Internationale Arbeitsumgebung und Gästevielfalt
- Vielseitige Tätigkeit ohne Monotonie
- Einstieg mit mittlerem Bildungsabschluss möglich
- Attraktive Zusatzleistungen (z. B. Unterkunft, Verpflegung)
- Vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten
Nachteile:
- Hohe Belastung zu Stoßzeiten
- Arbeit an Feiertagen und Wochenenden
- Überstunden und Schichtarbeit
- Teilweise geringe Einstiegslöhne
Fazit: Lohnt sich der Beruf Hotelfachfrau/mann
Trotz teils moderater Einstiegsgehälter bietet der Beruf attraktive Zukunftsperspektiven. Mit wachsender Erfahrung und gezielter Weiterbildung sind deutliche Gehaltssteigerungen und Karriereschritte möglich – auch international. Wer sich für eine Laufbahn in der Hotellerie entscheidet, sollte belastbar, kommunikativ und serviceorientiert sein – wird dafür aber mit Abwechslung, Verantwortung und interkulturellem Austausch belohnt.
Gerade durch den steigenden Fachkräftemangel in der Branche verbessern sich die Verhandlungsposition und die Perspektiven für engagierte Hotelfachkräfte zusehends.