Wie wird man Architekt: Ausbildung oder Erfahrung?

Aktualisiert 10 Oktober 2023
7 minuten

Ausbildung oder Berufserfahrung? Es gibt einige Berufe, in denen man ohne eine entsprechende Ausbildung arbeiten kann, man braucht nur gute Erfahrung oder den Willen, sich diese anzueignen. Andererseits gibt es Berufe, in denen man nicht ohne eine entsprechende Ausbildung arbeiten kann. Gilt das auch für Architekten? Was braucht man als Architekt? Und wie werde ich Architekt? Wir werden versuchen, diese Frage hier zu beantworten. 

Was braucht man, um Architekt zu werden?

Beginnen wir mit den Grundlagen. Jeder Beruf hat bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten, die es zu besitzen lohnt. Der Beruf des Architekten ist sehr breit gefächert, denn er umfasst nicht nur die Planung, sondern auch das Projektmanagement und die Kommunikation mit dem Bauherren. Was braucht man als Architekt?

Gute Kommunikation und andere Leute

Zuallererst muss man als zukünftiger Architekt eine gute Vorstellungskraft haben. Ohne diese kann es schwierig werden. Beim Entwerfen geht es nicht nur darum, Maße in ein Grafikprogramm einzugeben und ein fertiges Produkt zu erhalten. Sie müssen Baustellen mit eigenen Augen sehen, den Kunden Ihre Visionen erklären und dafür ist räumliches Vorstellungsvermögen unerlässlich. Diese Fähigkeiten sind auch nützlich, wenn Sie als Architekt mit Bauherren zusammenarbeiten und Ihre Entwürfe vom „Papier“ in die Realität umsetzen müssen.

Wie bereits erwähnt, wird die Kommunikation im Architektenberuf täglich erforderlich sein. Denn die Kommunikation ist eine wichtige Fähigkeit, die Ihnen als Architekt viele Fehler ersparen wird. Sie wird sich bei Projektbesprechungen, Kundengesprächen und auch bei der Umsetzung Ihrer Projekte als nützlich erweisen. Ein kommunikativer Architekt kann sicherlich eine große Karriere machen.

Kreatives Denken

Neben der Vorstellungskraft oder der Kreativität gibt es auch das Denken oder die Kombination von Fakten, d.h. Gedanken und Finanzen. Dies kann als kreatives oder auch abstraktes Denken bezeichnet werden. Im Beruf des Architekten ist es genauso wichtig wie die Ausbildung. Wenn Sie etwas entwerfen, das nicht mit den finanziellen Vorgaben entspricht oder das Budget weit übersteigt, kann das Projekt scheitern. Es ist wichtig, eine Vorstellung davon zu haben, ob Ihr Projekt für diese Zielgruppe geeignet ist, oder ob Sie bereits wissen, dass der Kunde viel möchte, aber nicht genug Geld dafür hat. 

Lernen und wissen

Architekten müssen konstant lernen. Wenn Sie einen sicheren Arbeitsplatz ohne viel Aufwand suchen, dann sind Sie  in diesem Beruf leider nicht gut aufgehoben. Die Projekte basieren auf technischen Elementen. Daher sind Kenntnisse über die Haltbarkeit von Baumaterialien oder die Fähigkeit, Materialien an die Gegebenheiten anzupassen, die Höhe von Gebäuden usw. besonders wichtig. Viele Kunden kombinieren gerne architektonische Elemente und Sie müssen wissen, welche das sind.

Architektur studieren

Um Architekt zu werden, muss man in der Regel ein Architekturstudium absolvieren. Dies ist der erste Schritt zum Einstieg in den Beruf. Ein Architekturstudium können Sie an vielen Hochschulen absolvieren und Sie sollten einen Studiengang wählen, der zu Ihren Zukunftsplänen passt. Die Hochschulen bieten oft verschiedene Fachrichtungen an. Welchen Abschluss braucht man, um Architekt zu werden?

Das Studium dauert zwischen sechs und acht Semestern und schließt mit einem Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering ab.  Einige Universitäten bieten Architekten ein Praktikum oder ein Angebot an einer ausländischen Universität an. Es ist ratsam, sich über alle Hochschulen zu informieren, um den Berufseinstieg zu erleichtern.  Nach dem Bachelor können Sie auch ein Masterstudium in Architektur absolvieren. Dieser dauert kürzer als der Bachelor-Abschluss.

Sie können verschiedene Richtungen wählen:

Während des Studiums lernen Sie die praktische Seite der Arbeit als Architekt kennen. Sie haben die Möglichkeit, erste praktische Projekte durchzuführen und vor allem Grafikdesignprogramme wie u.a. CAD kennenzulernen. Dieser Beruf erfordert viel Übung, es lohnt sich also, sich selbst weiterzubilden.

Informieren Sie sich über das Angebot und die Neuerungen:

Eine Möglichkeit ist, Architektur zu studieren. Wenn Sie sich für solche Bereiche interessieren, dann sollten Sie es auch mit dem Bauwesen versuchen, denn die Baubranche wächst rasant. Nach dem Studium des Bauwesens können Sie auch in Behörden oder anderen Einrichtungen arbeiten. Die Städte entwickeln sich starkrasant, sodass es für Architekten viel Arbeit geben wird. Im Einklang mit der Natur bauen, Energie sparen und Abwassersysteme richtig planen – das ist die Herausforderung!

Karriere

Um sich offiziell „Architekt“ nennen zu dürfen, reicht ein abgeschlossenes Studium nicht aus. Sie müssen bei der Architektenkammer eingetragen sein, was in der Regel mindestens acht Semester Studium und Berufserfahrung voraussetzt. Bitte erkundigen Sie sich nach den Anforderungen Ihres Bundeslandes.

Der Einstieg in den Architektenberuf ohne Berufserfahrung ist ähnlich wie in anderen Berufen. Zunächst einmal müssen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an den Ort anpassen, an dem Sie arbeiten möchten. An der Universität haben Sie viele Fächer belegt und wahrscheinlich haben Sie viele Projekte für Prüfungen oder Wettbewerbe erstellt. Dies sollte in Ihrem Lebenslauf erwähnt werden.

Wenn Sie sich als Architekt für eine Stelle in einem Planungsbüro bewerben, informieren Sie sich über die Art der Projekte, die dort bearbeitet werden. Dies können z. B. Einfamilienhäuser oder Bürogebäude sein. Wenn Sie ein solches Projekt an der Universität bearbeitet haben, geben Sie dies in Ihrer Bewerbung an. Sie können auch Ihr Portfolio beifügen, was Ihre Karriereaussichten verbessern kann.

Denken Sie auch daran, dass sich Architektur und Technologie ständig weiterentwickeln. Nehmen Sie an Kursen für Planungssoftware oder an Baukursen teil. Dies wird Ihnen helfen, mit der Zeit Schritt zu halten und sich auf dem Arbeitsmarkt immer besser zu behaupten.

Die Architektur hängt auch vom Baugebiet ab. Wenn es Probleme mit der Materialbeschaffung gibt oder wenn sich die Nachfrage nach bestimmten Gebäuden, z. B. Wohnsiedlungen, ändert, kann sich Ihre Arbeit etwas verzögern. Dies sollten Sie berücksichtigen und bei der Berechnung Ihres Einkommens berücksichtigen.

Architekt ohne Studium werden

Wenn Sie davon geträumt haben, Architekt zu werden, ohne zu studieren und die Studienphase zu überspringen, dann ist das leider nicht möglich. Natürlich gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Anforderungen, aber ganz ohne Studium geht es nicht. Wenn Ihr Ziel eine Visitenkarte mit dem Titel „Architekt“ ist, dann führt der Weg nur über die Universität.

Es gibt auch viele Kurse auf dem Markt, die dem Beruf des Architekten ähnlich sind (aber nicht dazu berechtigen, sich „Architekt“ zu nennen!) oder die es Ihnen ermöglichen, als Assistent in einem Architekturbüro zu arbeiten. Dies kann eine Ausbildung zum Bauzeichner oder zur Bauvorlageberechtigung sein. Es gibt auch mehr technische Optionen, wie „tTechnischer Planer“ oder „Technischer Assistent“. 

Auch Universitäten oder Organisationen mit Bezug zur Architektur können ebenfalls Schulungen, können Kurse oder Webinare zu bestimmten Elementen anbieten. Dies öffnet auch neue Türen in der Vorbereitung auf die Arbeit als Architekt. Wenn Sie beispielsweise etwas über den Bereich der Denkmalpflege lernen, könnte dies für das Unternehmen, in dem Sie arbeiten möchten, interessant sein. Außerdem suchen Unternehmen häufig vor den Sommerferien nach Praktikanten. Warum also nicht die Ferien nutzen, um von den Profis zu lernen?

Beruf des Architekten

Der Beruf des Architekten ist einer der interessantesten und seine Arbeit umfasst viele Bereiche. Um ein guter Architekt zu werden, müssen Sie sich einige Schritte beachten:

  • Wählen Sie die richtige Universität. Erkundigen Sie sich, welche Hochschulen Auslandsaufenthalte anbieten und mit welchen Unternehmen Sie zusammenarbeiten, um erste Erfahrungen zu sammeln.
  • Stellen Sie eine Mappe mit Ihren Arbeiten vorzusammen, entweder aus Ihrem Studium oder aus Ihrer privaten Arbeit. Bereiten Sie sie in verschiedenen Formaten vor, auch online, damit ein künftiger Arbeitgeber Ihren Designstil in der Architektur sehen kann.
  • Nehmen Sie an Schulungen teil. Perfekte Kenntnisse in CAD und anderen Bereichen sind ein Muss für einen Architekten!
  • Denken Sie daran, gut zu kommunizieren: der Kunde und andere Auftraggeber werden auf Sie zurückkommen, wenn der Kontakt klar, unproblematisch und konkret ist.
  • Wenn Sie schwankende Preise für Baumaterialien feststellen, sollten Sie diese berücksichtigen und mit dem Projekt in Verbindung bringen. 
  • Seien Sie kreativ! Zeigen Sie Ihr Denken und Ihre Fantasie in Ihren Entwürfen. Seien Sie ein origineller Architekt.