Altenpfleger Gehalt: Wie viel verdient man als Altenpfleger?

Aktualisiert 27 September 2024
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Altenpfleger Gehalt

Altenpfleger spielen eine unverzichtbare Rolle in der Gesellschaft. Sie kümmern sich um die pflegerischen und medizinischen Bedürfnisse älterer Menschen, bieten emotionale Unterstützung und tragen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei. Doch trotz dieser wichtigen Arbeit gibt es viele Fragen darüber, wie viel Altenpfleger tatsächlich verdienen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf das Altenpfleger Gehalt, die Faktoren, die es beeinflussen, und wie sich das Einkommen im Laufe der Karriere entwickeln kann.

Die Rolle eines Altenpflegers

Bevor wir uns mit den Gehaltsaspekten befassen, ist es hilfreich, kurz die Rolle eines Altenpflegers zu verstehen. Altenpfleger betreuen ältere Menschen, die oft pflegebedürftig sind. Sie unterstützen sie bei alltäglichen Aktivitäten wie Anziehen, Körperpflege, Essen und der Einnahme von Medikamenten. Sie arbeiten in verschiedenen Einrichtungen, darunter Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Krankenhäuser oder auch im häuslichen Umfeld der Pflegebedürftigen.

Zu den Aufgaben eines Altenpflegers gehören:

  • Grundpflege: Unterstützung bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität.
  • Medizinische Versorgung: Verabreichen von Medikamenten, Anlegen von Verbänden, Wundversorgung.
  • Pflegedokumentation: Führen von Pflegeberichten und Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen.
  • Psychosoziale Betreuung: Gespräche führen, emotionale Unterstützung bieten und soziale Kontakte fördern.
  • Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten: Koordination und Zusammenarbeit mit dem medizinischen Fachpersonal.

Altenpfleger Gehalt: Das Gehalt in der Ausbildung

Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert in der Regel drei Jahre und besteht aus einer Kombination von theoretischem Unterricht in der Berufsschule und praktischer Arbeit in Pflegeeinrichtungen. Während dieser Zeit erhalten Auszubildende eine Ausbildungsvergütung, die je nach Träger und Region variieren kann.

Im Durchschnitt verdienen Auszubildende in der Altenpflege monatlich etwa:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.150 bis 1.200 Euro brutto
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.200 bis 1.300 Euro brutto
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.300 bis 1.400 Euro brutto

Diese Gehälter können je nach Bundesland und Ausbildungsträger variieren. In Einrichtungen, die an Tarifverträge gebunden sind, fällt die Vergütung tendenziell höher aus.

Altenpfleger Gehalt

Altenpfleger Gehalt: Einstiegsgehalt als Altenpfleger

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung beginnen Altenpfleger in der Regel in einer Vollzeitstelle, entweder in einer stationären Einrichtung oder in der ambulanten Pflege. Das Einstiegsgehalt hängt stark von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Region: In Westdeutschland und in städtischen Gebieten sind die Gehälter tendenziell höher als in Ostdeutschland oder ländlichen Regionen.
  • Arbeitgeber: Tarifgebundene Arbeitgeber, insbesondere öffentliche und kirchliche Träger, zahlen meist höhere Gehälter als private Pflegeheime oder ambulante Pflegedienste.
  • Tarifbindung: Einrichtungen, die an Tarifverträge gebunden sind, bieten Altenpflegern meist bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen.

Gehalt bei tarifgebundenen Arbeitgebern

In tarifgebundenen Einrichtungen wie bei öffentlichen oder kirchlichen Trägern (z. B. nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes – TVöD) kann das Einstiegsgehalt eines Altenpflegers wie folgt aussehen:

  • Eingruppierung in TVöD-P: Je nach Erfahrung und Qualifikation beginnt das Bruttomonatsgehalt in der Regel bei ca. 2.600 bis 2.900 Euro.
  • Eingruppierung in AVR: Bei kirchlichen Trägern wie der Caritas oder Diakonie liegt das Einstiegsgehalt in der Regel ebenfalls zwischen 2.600 und 2.900 Euro brutto.

Gehalt bei privaten Trägern

In privaten Pflegeeinrichtungen oder bei nicht tarifgebundenen ambulanten Pflegediensten kann das Einstiegsgehalt niedriger ausfallen. Hier liegt das monatliche Bruttogehalt oft zwischen 2.100 und 2.600 Euro. Allerdings gibt es auch private Träger, die überdurchschnittlich zahlen, insbesondere in Regionen mit einem hohen Fachkräftemangel.

Gehaltsentwicklung mit Berufserfahrung

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt eines Altenpflegers. In tarifgebundenen Einrichtungen erfolgt dies meist nach festen Stufen, die von der Berufserfahrung und den geleisteten Dienstjahren abhängen.

Gehaltsstufen im öffentlichen Dienst

Im TVöD ist das Gehalt in Entgeltgruppen und Stufen unterteilt. Altenpfleger werden häufig in die Entgeltgruppe P7 oder P8 eingeordnet, und das Gehalt erhöht sich nach einer bestimmten Anzahl von Jahren in festgelegten Stufen:

  • Stufe 1 (Einstieg): ca. 2.600 bis 2.900 Euro brutto
  • Stufe 2 (nach 2 Jahren): ca. 2.800 bis 3.100 Euro brutto
  • Stufe 3 (nach 3 Jahren): ca. 3.000 bis 3.300 Euro brutto
  • Stufe 4 (nach 5 Jahren): ca. 3.200 bis 3.500 Euro brutto
  • Stufe 5 (nach 9 Jahren): ca. 3.400 bis 3.700 Euro brutto
  • Stufe 6 (nach 15 Jahren): ca. 3.600 bis 4.000 Euro brutto

Je länger man in einer Einrichtung beschäftigt ist, desto höher steigt man in den Stufen auf, was zu einer kontinuierlichen Gehaltserhöhung führt.

Private Träger

Bei privaten Arbeitgebern gibt es oft keine festgelegten Gehaltsstufen. Hier hängt die Gehaltsentwicklung stark von individuellen Verhandlungen ab. Es kann jedoch vorkommen, dass private Einrichtungen aufgrund von Fachkräftemangel auch Gehälter zahlen, die mit den Tarifen öffentlicher Einrichtungen konkurrieren können. Dies trifft vor allem in Regionen zu, in denen Altenpfleger besonders gefragt sind.

Altenpfleger Gehalt

Altenpfleger Gehalt: Einfluss von Qualifikationen und Weiterbildungen auf das Gehalt

Eine weitere Möglichkeit, das Gehalt als Altenpfleger zu steigern, sind Fort- und Weiterbildungen. Es gibt verschiedene Spezialisierungen und Aufstiegsmöglichkeiten im Bereich der Altenpflege, die zu einer Verbesserung der beruflichen Perspektiven und des Gehalts führen können.

Fachweiterbildungen

Fachliche Weiterbildungen qualifizieren Altenpfleger für spezielle Tätigkeiten und sorgen in der Regel für ein höheres Gehalt. Zu den beliebten Weiterbildungen zählen:

  • Pflegedienstleitung (PDL): Altenpfleger, die sich zur Pflegedienstleitung weiterbilden, übernehmen leitende Aufgaben in der Pflegeorganisation. Das Gehalt einer PDL liegt in der Regel zwischen 3.800 und 5.000 Euro brutto, abhängig von der Größe der Einrichtung und der Verantwortung.
  • Fachkraft für Gerontopsychiatrie: Diese Weiterbildung spezialisiert Altenpfleger auf die Betreuung von Menschen mit Demenzerkrankungen oder anderen psychischen Erkrankungen im Alter. Das Gehalt kann in dieser Position ebenfalls auf 3.300 bis 4.000 Euro steigen.
  • Hygienebeauftragter: Altenpfleger, die als Hygienebeauftragte arbeiten, sorgen für die Einhaltung der Hygienevorschriften in Pflegeeinrichtungen. Auch hier kann das Gehalt je nach Region und Einrichtung bei ca. 3.000 bis 4.200 Euro brutto liegen.

Studium

Ein weiterer Karriereweg besteht in einem pflegebezogenen Studium. Altenpfleger können beispielsweise ein Bachelorstudium im Bereich Pflegewissenschaften oder Pflegemanagement absolvieren. Mit einem abgeschlossenen Studium eröffnen sich häufig Führungspositionen, die mit einem höheren Gehalt verbunden sind. Pflegewissenschaftler oder Pflegemanager können Gehälter von 4.500 bis 6.000 Euro brutto oder mehr erzielen, je nach Position und Verantwortungsbereich.

Altenpfleger Gehalt: Regionale Unterschiede beim Gehalt

Ein bedeutender Faktor, der das Gehalt eines Altenpflegers beeinflusst, ist der Standort. In Westdeutschland sind die Gehälter generell höher als in Ostdeutschland, was vor allem auf die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und die wirtschaftliche Situation in den Regionen zurückzuführen ist.

Gehälter in Westdeutschland

In großen Städten und wirtschaftlich starken Regionen wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg liegen die Gehälter für Altenpfleger in der Regel im oberen Bereich. Hier kann ein Einstiegsgehalt von 2.600 bis 3.000 Euro brutto erreicht werden, während erfahrene Altenpfleger mit Gehältern zwischen 3.000 und 4.000 Euro rechnen können.

Gehälter in Ostdeutschland

In Ostdeutschland, insbesondere in ländlichen Gebieten, sind die Gehälter tendenziell niedriger. Das Einstiegsgehalt liegt oft zwischen 2.100 und 2.500 Euro, und auch mit Berufserfahrung sind die Gehälter in der Regel etwas niedriger als in den westlichen Bundesländern. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede, und in städtischen Regionen oder bei großen Trägern können die Gehälter vergleichbar mit denen im Westen sein.

Fazit

Das Gehalt von Altenpflegern hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Region, Arbeitgeber, Berufserfahrung und Qualifikationen. Während das Einstiegsgehalt oft im Bereich von 2.100 bis 2.900 Euro brutto liegt, kann es mit zunehmender Erfahrung und durch Weiterbildungen auf 3.000 bis 4.000 Euro brutto oder mehr steigen. Durch Spezialisierungen und den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen haben Altenpfleger die Möglichkeit, sowohl ihre beruflichen Perspektiven als auch ihr Gehalt deutlich zu verbessern. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Nachfrage nach Pflegekräften bieten sich in diesem Beruf langfristig gute Karrierechancen.