Zahnmedizinische Fachangestellte Gehalt: Wie viel verdient man als Zahnmedizinische Fachangestellte?
Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) spielen eine unverzichtbare Rolle in Zahnarztpraxen und Kieferorthopädien. Sie assistieren den Zahnärzten bei Behandlungen, betreuen die Patienten und kümmern sich um administrative Aufgaben. Zahnmedizinische Fachangestellte Gehalt: wie viel verdient man als Zahnmedizinische Fachangestellte? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf das Gehalt, die Faktoren, die es beeinflussen, und die Möglichkeiten, das Einkommen durch Weiterbildungen zu steigern.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten
Bevor wir uns mit dem Gehalt beschäftigen, ist es sinnvoll, kurz auf die Ausbildung einzugehen, da sie den Grundstein für das spätere Einkommen legt. Die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten dauert in der Regel drei Jahre und findet im dualen System statt, das heißt, die Auszubildenden arbeiten sowohl in einer Zahnarztpraxis als auch in der Berufsschule. Während dieser Zeit erhalten sie eine Ausbildungsvergütung, die je nach Region und Tarifvertrag variiert.
Ausbildungsvergütung
Im Durchschnitt verdienen Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (Stand 2024) monatlich etwa:
- 1. Ausbildungsjahr: ca. 900 – 1.050 Euro brutto
- 2. Ausbildungsjahr: ca. 950 – 1.100 Euro brutto
- 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.000 – 1.200 Euro brutto
Diese Beträge sind jedoch nur Richtwerte und können je nach Region, Praxisgröße und Bundesland variieren. In einigen Fällen kann die Vergütung höher oder niedriger ausfallen. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Praxen.
Zahnmedizinische Fachangestellte Gehalt: Gehalt nach der Ausbildung
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung beginnt das Berufsleben als Zahnmedizinische Fachangestellte. Das Einstiegsgehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Region, die Größe der Zahnarztpraxis, die Berufserfahrung und ob die Praxis an einen Tarifvertrag gebunden ist.
Tarifgebundenes Gehalt
In tarifgebundenen Zahnarztpraxen wird das Gehalt der ZFA nach festen Tarifverträgen geregelt. Diese Tarifverträge variieren von Bundesland zu Bundesland. Ein Beispiel für eine tarifliche Einordnung bietet der Manteltarifvertrag für Zahnmedizinische Fachangestellte, der in vielen Regionen Deutschlands gilt. Je nach Berufserfahrung und Qualifikation kann das tarifliche Bruttomonatsgehalt wie folgt aussehen (Stand 2024):
- Berufseinsteiger (0 bis 2 Jahre Berufserfahrung): ca. 2.100 – 2.400 Euro brutto
- Mit Berufserfahrung (2 bis 5 Jahre): ca. 2.300 – 2.600 Euro brutto
- Erfahrene ZFA (mehr als 5 Jahre): ca. 2.600 – 3.000 Euro brutto
Zusätzlich können Zuschläge für besondere Tätigkeiten oder Spezialisierungen (z. B. Prophylaxe oder Röntgenassistenz) gezahlt werden.
Gehalt in nicht tarifgebundenen Praxen
In nicht tarifgebundenen Praxen ist das Gehalt in der Regel verhandelbar, kann jedoch deutlich vom Tarif abweichen. Es gibt Berichte von ZFA, die in nicht tarifgebundenen Praxen unter den tariflichen Löhnen bezahlt werden. Andererseits bieten manche Praxen überdurchschnittlich hohe Gehälter, vor allem in Regionen mit hoher Nachfrage nach qualifiziertem Personal. In diesen Fällen kann das Einstiegsgehalt bei etwa 1.800 bis 2.200 Euro brutto liegen, mit der Möglichkeit, nach einigen Jahren auf etwa 2.500 bis 2.800 Euro zu steigen.
Regionale Unterschiede
Das Gehalt als Zahnmedizinische Fachangestellte kann je nach Region stark variieren. In Westdeutschland und insbesondere in Großstädten wie München, Frankfurt oder Hamburg sind die Löhne tendenziell höher als in Ostdeutschland oder ländlichen Regionen. Dies ist vor allem auf den generellen Unterschied in den Lebenshaltungskosten und der wirtschaftlichen Situation in den verschiedenen Teilen Deutschlands zurückzuführen. In München kann eine ZFA beispielsweise ein Einstiegsgehalt von etwa 2.400 Euro brutto erwarten, während es in ländlicheren Regionen Ostdeutschlands auch nur 1.800 Euro sein können.
Einfluss von Berufserfahrung und Weiterbildungen auf das Gehalt
Berufserfahrung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um das Gehalt von Zahnmedizinischen Fachangestellten geht. Je mehr Erfahrung eine ZFA sammelt, desto höher kann ihr Einkommen ausfallen. Besonders in tarifgebundenen Praxen sind die Gehaltsstufen oft nach Jahren der Berufserfahrung gestaffelt. Auch Spezialisierungen und Fortbildungen können das Gehalt positiv beeinflussen.
Spezialisierungen und Fortbildungen
Es gibt verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten für Zahnmedizinische Fachangestellte, die zu höheren Gehältern führen können. Zu den beliebtesten Fortbildungen zählen:
- Zahnmedizinische Prophylaxeassistenz (ZMP): Mit dieser Weiterbildung spezialisiert sich die ZFA auf die Vorbeugung von Zahn- und Mundkrankheiten, wie z. B. die professionelle Zahnreinigung. ZMPs verdienen in der Regel mehr als ihre Kollegen ohne Spezialisierung. Das Gehalt kann hier auf etwa 2.800 bis 3.500 Euro brutto ansteigen.
- Zahnmedizinische Verwaltungsassistenz (ZMV): ZMV sind auf organisatorische und administrative Aufgaben spezialisiert, wie z. B. Abrechnung, Praxismanagement und Patientenbetreuung. Diese Qualifikation ermöglicht in der Regel ebenfalls ein höheres Gehalt, oft zwischen 3.000 und 3.800 Euro brutto.
- Zahnmedizinische Fachassistenz (ZMF): Diese Weiterbildung qualifiziert ZFA für anspruchsvolle Tätigkeiten in der Praxis, wie z. B. Assistenz bei chirurgischen Eingriffen. Mit dieser Spezialisierung sind Gehälter zwischen 3.200 und 4.000 Euro brutto möglich.
Aufstiegsmöglichkeiten und leitende Positionen
Neben den genannten Spezialisierungen besteht für Zahnmedizinische Fachangestellte auch die Möglichkeit, in leitende Positionen aufzusteigen. Praxismanager oder leitende ZFA übernehmen organisatorische Aufgaben, koordinieren das Praxisteam und sind für das Tagesgeschäft der Praxis verantwortlich. In solchen Positionen sind Gehälter von bis zu 4.500 Euro brutto oder mehr möglich, abhängig von der Größe der Praxis und den individuellen Verantwortungsbereichen.
Zahnmedizinische Fachangestellte Gehalt: Weitere Faktoren, die das Gehalt beeinflussen
Zusätzlich zu den genannten Faktoren gibt es noch weitere Aspekte, die das Gehalt einer Zahnmedizinischen Fachangestellten beeinflussen können:
- Praxistyp: In Kieferorthopädien oder Spezialpraxen für Zahnchirurgie kann das Gehalt höher sein als in einer allgemeinen Zahnarztpraxis. Die Anforderungen und der Arbeitsaufwand sind in diesen Praxen oft höher, was sich auch im Gehalt niederschlagen kann.
- Zuschläge: In einigen Praxen gibt es zusätzlich zum Grundgehalt Zuschläge für Überstunden, Wochenend- oder Feiertagsarbeit. Auch Boni für besondere Leistungen oder Zielerreichungen sind möglich.
- Arbeitszeitmodell: Vollzeitkräfte verdienen natürlich mehr als Teilzeitkräfte, jedoch kann auch hier der Stundenlohn zwischen den Praxen stark variieren. Teilzeitbeschäftigte können durch flexible Arbeitszeiten Familie und Beruf besser vereinbaren, was für viele ZFA ein entscheidender Vorteil ist, auch wenn das Einkommen entsprechend niedriger ausfällt.
Fazit
Das Gehalt als Zahnmedizinische Fachangestellte hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter Region, Berufserfahrung, Weiterbildungen und ob die Praxis tarifgebunden ist oder nicht. Einsteiger können mit einem Gehalt von etwa 2.100 bis 2.400 Euro brutto rechnen, während erfahrene ZFA mit Spezialisierungen deutlich über 3.000 Euro verdienen können. Weiterbildungen und Spezialisierungen bieten hervorragende Möglichkeiten, das Einkommen zu steigern und beruflich voranzukommen. Insgesamt bietet der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten ein stabiles und zukunftssicheres Gehalt mit attraktiven Aufstiegsmöglichkeiten.